Aufstiegs-BAföG für zukünftige Fachkräfte

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Aufstiegs-BAföG für zukünftige Fachkräfte

Mehr Zuschüsse für Teilzeit- und Vollzeitfortbildungen

Das neue Aufstiegs-BAföG schafft mehr und bessere Möglichkeiten, einen von mehr als 700 Fortbildungsabschlüssen zu erlangen. Gesellen können so leichter zum Meister oder zur Meisterin werden, Fachschulen bilden Erzieherinnen oder Betriebswirte aus.

Zum 1. August dieses Jahres hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (kurz: AFBG) in vielen Bereichen gestärkt. Wer eine Fortbildung in Voll- oder Teilzeit machen möchte, kann auf die Unterstützung von Bund und Ländern bauen. Es werden Zuschüsse zu Prüfungs- und Lehrgangsgebühren sowie bei Vollzeitmaßnahmen eine Unterstützung zum Lebensunterhalt gezahlt.

Das Besondere: Die Zuschüsse müssen teilweise nicht zurückgezahlt werden. Für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren steht zum Beispiel ein Höchstbetrag von 15.000 Euro zur Verfügung – und zwar einkommens- und vermögensunabhängig. Die Hälfte dieser Förderung bekommen die Antragsteller seit diesem Jahr als Zuschuss. Der andere Teil kann als zinsgünstiges Darlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden.

Wer seine Prüfung besteht, kann sich doppelt freuen: 50 Prozent des zu diesem Zeitpunkt noch nicht fällig gewordenen Darlehens für die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren werden erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen erlassen.

Auch an den Materialkosten für das Meisterprüfungsprojekt sowie an vergleichbaren Arbeiten in anderen Wirtschaftsbereichen beteiligt sich der Staat. Die Hälfte der Kosten bzw. eine Maximalsumme von 2.000 Euro wird finanziert. 50 Prozent dieser Summe werden wieder als Zuschuss ausgezahlt.

Personen, die die Fortbildung in Vollzeit absolvieren, können außerdem umfangreiche Zuschüsse zum Lebensunterhalt beantragen. Seit dem 1. August wird die Unterhaltsförderung vollständig als Zuschuss gewährt, der nicht zurückgezahlt werden muss. Diese Unterhaltsförderung ist abhängig vom Einkommen und Vermögen sowie gegebenenfalls vom Einkommen des Ehe- oder Lebenspartners.

Die Antragstellung fürs Aufstiegs-BAföG ist zudem so leicht wie noch nie: Alle Formulare können online ausgefüllt werden. Wer persönlich beraten werden möchte, kontaktiert das Förderamt in Wohnortnähe. Mehr Informationen auf www.aufstiegs-bafög.de.

Dachdecker sichern die Energiewende

Foto: Leda Werk/akz-oVölkers/akz-o

Dachdecker sichern die Energiewende

Im Bereich Gebäudesektor liegt Deutschland im Vergleich mit den zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländern bei der Energieeffizienz im Neubau vorne. Die weniger gute Nachricht ist die schleppende energetische Sanierung bei älteren Gebäuden.

Einer der Gründe sind unzureichende Renovierungsraten. Angestrebt werden müsse mindestens eine Verdoppelung der derzeitigen Rate, die aktuell bei 1 % liegt. Besser noch wäre nach Meinung der Klimaexperten eine Rate von 3,5 %. Hier kommt das Dachdeckerhandwerk ins Spiel: Sie führen geeignete Maßnahmen wie Wärmedämmung an Wänden, am Dach oder an der oberen Geschossdecke aus, durch die schon viel Energie eingespart werden kann. Dachdecker und Dachdeckerinnen sind wichtige Berater, wenn es darum geht, welche Maßnahmen sinnvoll sind, aber auch, welche Fördergelder infrage kommen. Zum Beispiel lassen sich durch Kredite bei der KfW oder der Nutzung von Steuerermäßigungen für energetische Sanierungen auch im privaten Wohnungsbau deutliche Einspareffekte erzielen. „Dachdecker sind daher ganz wichtige Akteure, wenn es um das Erreichen der Klimaschutzziele geht, denn sie sind Spezialisten, die die notwendigen Sanierungs-Maßnahmen im Gebäudebestand planen und durchführen“, erläutert Claudia Büttner, Pressesprecherin beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).

 

Dachdecker sind Klimaschützer

 

Zunehmend wird es auch wichtig, den bereits deutlich spürbaren Veränderungen durch den Klimawandel zu begegnen, zum Beispiel der Hitzebelastung in Ballungsgebieten. „Dachdecker und Dachdeckerinnen sorgen mit ihrer fundierten Arbeit nicht nur für eine trockene und behagliche Wohnung, sondern tragen als Teil einer klimabewussten Gesellschaft mit ihrer Arbeit dazu bei, dass unsere Welt auch in Zukunft lebenswert bleibt. Denn neben der Sanierung bringen Dachdecker auch Fotovoltaikanlagen aufs Dach oder planen Gründächer. In Deutschland gibt es immerhin 120 Millionen m2 begrünte Dachflächen. Das sorgt für Kühlung und Luftbefeuchtung, aber auch für Lärm- und Schallschutz. Junge Leute, die gerne im Handwerk arbeiten und dabei auch Klimaschützer sein wollen, liegen mit einer Ausbildung im Dachdeckerhandwerk genau richtig“, rät ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk und ergänzt, dass das Dachdeckerhandwerk bislang auch gut durch die Coronakrise gekommen sei: kaum Kurzarbeit und wenige Entlassungen. Auch dies ein Pluspunkt, der für eine Dachdecker-Ausbildung spricht: Dachdecker sind immer gefragt. Mehr Infos unter www.dachdeckerdeinberuf.de akz-o

 

 

Brücken bauen in die Nachbarschaft

djd/Guido Werner/Deutsche Fernsehlotterie

Brücken bauen in die Nachbarschaft

Stadtteiltreffs übernehmen wichtige soziale Funktionen für mehr Miteinander

Nachbarschaftliche Unterstützung und soziales Engagement: Das kommt im stressigen Alltag von heute oft zu kurz. Anonymität und immer weniger Miteinander sind vielerorts an der Tagesordnung – und das keineswegs nur in großen Städten. Bewusst andere Wege gehen daher Sozialeinrichtungen wie das Brückenhaus in Tübingen. Mit dem direkt am Neckar gelegenen Stadtteiltreff will der Tübinger Verein für Sozialtherapie bei Kindern und Jugendlichen e.V. den Menschen im Stadtteil einen neuen Raum für Begegnung und Engagement bieten. Das Angebot wird schon wenige Monate nach der Eröffnung im Frühjahr 2020 intensiv genutzt.

Miteinander geht auch mit Abstand

Vieles, was vorher im Stadtteil fehlte, ist nun im Brückenhaus möglich: Aktivitäten und Projekte zur nachbarschaftlichen Hilfe, Bildungsprogramme sowie Veranstaltungen, um die Gemeinschaft und den Austausch zu fördern. Das Angebot umfasst zudem Beratungsmöglichkeiten für Eltern durch den Verband alleinerziehender Mütter und Väter sowie Kooperationen mit anderen Einrichtungen wie dem Nonnenmacherhaus und weiteren Beratungsstellen. „Hier wurde ein Ort geschaffen, an dem sich Menschen aus der Nachbarschaft begegnen können“, erklärt Dr. Matthias Hamberger, Einrichtungsleiter und Vereinsvorstand. „Trotz Corona und den Abstandsregelungen ist glücklicherweise einiges möglich.“ Angesichts der Situation während des ersten Lockdowns gewann das Brückenhaus nochmals an Bedeutung und wurde über Wochen zur Verteilerstation für Lebensmittel, solange der Tafelladen geschlossen bleiben musste. Kinder und Familien, denen während des Homeschoolings die technische Ausstattung fehlte, fanden hier zwei Arbeitsplätze mit PC und Drucker. „Viele Kontakte fanden im Freien und in den Innenhöfen statt“, berichtet Hamberger weiter.

Förderung durch die Soziallotterie

Möglich ist das anspruchsvolle Projekt des Tübinger Vereins auch dank einer Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie. Mit 224.000 Euro unterstützte die Soziallotterie das Vorhaben, das sich gerade im Corona-Jahr als echter Glücksfall für den Ortsteil erwiesen hat. Mitfinanzieren kann man solche Projekte durch ein Los – mit vielen Extra-Chancen auf Gewinne. In der Weihnachtssonderverlosung am 24. Januar 2021 etwa winken eine lebenslange Sofortrente, Geldgewinne sowie Autos. (djd)